Auf was Ihr achten solltet…

Auf Sauberkeit – auf Beratung – der Piercer sollte Euch über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen, über den Ablauf des Piercens und die Pflege danach aufklären und auch bei der Schmuckauswahl beratend zur Seite stehen, es sollte keine Frage offen bleiben .

Fragt den Piercer auch ruhig nach seiner Ausbildung und verlangt eventuell den Ausbildungsnachweise – auch bei Ärzten, denn die lernen nicht das Piercen automatisch beim Medizinstudium mit – wenn Ihr ein ungutes Gefühl habt, dann verlasst das Studio.

Nicht jeder Bauchnabel oder jede Zunge kann gepierct werden, z.B. weil der Nabel zu flach ist oder die Zunge zu kurz, auch das muss er wissen und mal ein Piercing ablehnen.

Einmalmaterialien, wie  z.B.. Kanülen müssen verwendet werden

Arbeitsmaterial -> (Zangen, Schere, Kanüle, Schmuck) muss steril abgepackt sein, erkennt man am Indikatorband, dieses verfärbt sich bei richtig durchgeführter Sterilisation dunkel

Desinfektion-> Körperstellen die gepierct werden, müssen vorher desinfiziert werden

Der Piercer muss Handschuh anziehen und bei jedem neuem Kunden frische Handschuhe.

Er muss sich vorher die Hände waschen.

Die genaue Kenntnis von Anatomie, also Kenntnis von der Lage der Nervenbahnen, Blutgefäßen und der Beschaffenheit von Geweben usw. halte ich für die wichtigste Voraussetzung, damit man ein Piercing ausführen kann und es ermöglicht dem Piercer die optimale Platzierung sowie die korrekte Auswahl des Schmucks.

Könnt ihr euch überall piercen lassen?

NEIN – Piercingschmuck kann man an verschiedenen Körperstellen einsetzen, dabei ist es aber wichtig das euer Piercer über umfangreiches anatomisches Wissen verfügt und euch kompetent beraten kann, sowohl ob es an der gewünschten Stelle geht, wegen grober Gefäß und Nervenbahnverletzungen und ob das Piercing auch zum Kunden passt.

Manchmal werden Stellen im Gesicht gestochen, wo Nervenbahnen entlang verlaufen, z.B. zwischen den Augenbrauen – es kann an dieser Stelle auch heraus wachsen und es entsteht eine hässliche Narbe quer über den Nasenrücken, seitlich an der Unterlippe.

Ein unfachmännisch gesetztes Piercing kann einreißen der Haut, Vernarbungen und die Abweisung des Schmucks oder Nervenverletzungen zur Folge haben. Diese Manipulation am menschlichen Körper erfordert also qualifiziertes Fachwissen hinsichtlich der Anatomie, der richtigen Technik, sowie streng hygienisches Arbeiten in entsprechender steriler Umgebung mit professionellen eigens dafür angefertigten Instrumenten.

Schmuck und Instrumente werden vor dem Piercen sterilisiert, es reicht nicht wenn Zangen, Schmuck etc. mit irgendeiner Desinfektionslösung abgesprüht werden!! Leider wird dies immer noch Studio so gemacht, allerdings auch in den Arztpraxen, wenn der Kunde seinen Schmuck zum Arzt mit nimmt, aber das ist kein steriles Arbeiten!

Für jeden Kunden wird eine neue sterile Nadel verwendet, werden neue Handschuhe angezogen und neue Instrumente verwendet.

Die Instrumente werden nach der Benutzung desinfiziert, danach im Ultraschall gereinigt und anschließend im Autoclav/Sterilisator sterilisiert.

Nach dem Piercen muss eine ordentliche Wundversorgung durchgeführt werden, d.h. die Wunde muss noch mal gereinigt werden und steril abgedeckt werden (außer Zunge, Ohr und Nase)
Ihr müsst über die Pflege nachher aufgeklärt werden,  auch schriftlich damit man zu Hause in Ruhe noch mal alles nachlesen kann.

Der Piercer sollte auch hinterher immer Euer Ansprechpartner sein und bleiben.

Gesundheitliche Schäden die durch ein Piercing, ein Tattoo oder auch durch eine nicht notwendige Schönheit-OP entstanden sind werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr übernommen. Die Kosten der ärztlichen Behandlung sind seit dem 01.07.2008 ausschließlich eine Privatleistung. Der Arzt oder auch Krankenhäuser sind verpflichtet worden, Meldungen an die jeweilige Krankenkasse zu melden.